Pinterest ist eine Mischung zwischen sozialem Netzwerk und einer Bildersammlung, die User zur Inspiration nutzen. Es ist eine Art Online-Pinnwand, wo alle persönlichen Interessen gesammelt werden können. Egal ob Mode, Autos, Schmuck oder Essen – jeder kann über die Plattform seinen Interessen nachgehen. Der Pinterest-Gründer selbst beschreibt es als einen „Katalog voller Ideen“. Auf Pinterest geht man auf einen Online-Schaufensterbummel. Meist sucht man nach keinem bestimmten Produkt – findet aber am Ende trotzdem etwas. Damit der Fund schneller in einen Kauf verwandelt werden kann, wurde in jüngster Vergangenheit eine Shopping-Funktion hinzugefügt. So will man mit Pinterest Shop im weiten Kosmos des E-Commerce eine Rolle spielen. Das Motto: Finde, was du wirklich liebst.
Was ist Pinterest?
Pinterest gilt als eine visuelle Suchmaschine. Der Name setzt sich aus den englischen Wörtern „pin“ (Stecknadel) und „interest“ (Interesse) zusammen. In erster Linie wird sie also als Inspirationsquelle genutzt. Unter den Milliarden von Pins findet sich immer eine inspirierende Idee, die du dir auf Pinnwänden merken kannst. Du kannst auch eigene Pins erstellen und deine Ideen mit anderen Nutzern auf Pinterest teilen. Weltweit wird die Plattform von rund 430 Millionen Menschen genutzt. Deutschlandweit sind es rund 13 Millionen.
Auf deinem Homefeed findest du Pins, Nutzer oder Unternehmen, die für dich aufgrund deiner Aktivitäten ausgesucht wurden. Du kannst außerdem Pins von Nutzern sehen, denen du folgst. Wenn du nach Pins suchen willst, dann musst du nur Keywords in die Suchleiste eingeben. So kannst du Ideen, Nutzer und Trends ganz bequem entdecken.
Hast du etwas gefunden, das dir gefällt, kannst du es dir mit einem Pin speichern. Pins sind virtuelle Lesezeichen, die dazu dienen, deine Ideen zu sammeln. Klicke auf den roten Merken-Button, um ihn deiner Pinnwand hinzuzufügen. Dort erscheinen deine gemerkten Pins und du kannst sie benennen und beliebig anordnen.
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Du kannst Pins auch selber erstellen. Lade einfach ein Bild hoch, erstelle einen Titel, eine Beschreibung und ergänze wenn möglich einen Website-Link. Pinterest kann auch als Shopping-Plattform genutzt werden. Wenn du nach einem Produkt-Pin suchst, kannst du über diesen auf die Website des Einzelhändlers gelangen.
Als Unternehmen kannst du Pinterest vor allem nutzen, um deine Marke zu etablieren, Traffic zu generieren, die Zahl deiner Newsletter-Abonnenten und Verkäufe zu erhöhen und neue Kunden zu gewinnen. Vor allem die Themen Essen und Trinken, Reisen oder Einrichten und Wohnen funktionieren sehr gut auf Pinterest.
Pinterest wird von vielen Nutzern vor allem zur Kauf-Inspiration genutzt.
Einige Fakten zu den Nutzern von Pinterest sind besonders interessant. Aus Statistiken geht hervor: Die Nutzer sind überwiegend weiblich, wohlhabend und gebildet. Die meisten Nutzer geben an, dass Pinterest für sie die erste Anlaufstelle für ein neues Projekt ist.
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Für Unternehmen lohnt sich Pinterest also definitiv. Es ist eine effektive Möglichkeit, um Brand Awareness zu steigern, Traffic auf der Website zu generieren, Newsletter-Abonnenten zu gewinnen und Produkte zu verkaufen. Mit Blogartikeln und Videos können Inspirationen für Nutzer geschaffen und somit langfristig die Kundenbindung gestärkt werden. Über 89% verwenden die Plattform für Kauf-Inspirationen. In der jüngsten Vergangenheit ist die Funktion Pinterest Shop an den Start gegangen. So können die Nutzer direkt über die Plattform kaufen, wenn sie Inspirationen gefunden haben. Für Unternehmen bietet sich nun also auch die Möglichkeit des Social Commerce über Pinterest.
Pinterest Shop in 5 Schritten
Die Funktion Pinterest Shop zu nutzen, kann deinem Online-Handel einen extra Schwung geben. Der Shopping-Tag erreicht bei der Plattform eine hohe Sichtbarkeit. Dieser erscheint jedes Mal in den Suchergebnissen bei Pinterest. Vor allem durch Produkt-Pins kannst du Nutzern eine Kaufmöglichkeit bieten. Diese Pins sind mit Metadaten angereichert und speziell formatiert, damit die User erkennen, dass das Produkt käuflich ist. Enthalten sind Preisinformationen, Verfügbarkeit, Produkttitel und Beschreibung. In ein paar Schritten kannst auch du für dein Unternehmen die praktische Funktion nutzen.
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1. Vorbereiten des Katalogs für deinen Pinterest Shop
Um Pinterest Shop optimal zu nutzen, bietet es sich an, Kataloge anzulegen. Du kannst über das Katalog-Feature deine komplette Produktpalette in Pinterest einpflegen. Momentan werden folgende Integrationen unterstützt:
- Shopify
- Lengow
- ChannelAdvisor
- GoDataFeed
- Feedonomics
- Productsup
Um das Katalog-Tool verwenden zu können, benötigst du ein Pinterest-Unternehmenskonto, eine von Pinterest verifizierte Webseite und eine Datenquelle oder eine Datei, die eine Liste deiner Produkte und ihre Attribute enthält. Jede deiner Ziel-URLs aus deiner Datenquelle muss eine Domain im Internet aufweisen, die bei Pinterest als verifizierte Webseite für dein Unternehmenskonto registriert ist. Pro Account können bis zu 20 Datenquellen angelegt werden. Jede Datenquelle wird alle 24 Stunden eingepflegt und geprüft. So bekommt dein Pinterest Shop auch Aktualisierungen deines Onlineshops zeitnah mit.
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Für jedes deiner Produkte erstellt Pinterest automatisch Produkt-Pins. Sie stellen dein Produkt vor und zeigen Details zum Preis. Durch Klicken auf einen Produkt-Pin gelangen Nutzer zur Produktseite deines Shops. So können User direkt die wichtigsten Eckdaten entdecken.
Du kannst Produkt-Pins aber auch manuell einrichten. Dazu musst du deiner Webseite sogenannte Rich Meta Tags hinzufügen. Pinterest prüft dann zunächst deine Seite. Eine genaue Anleitung findest du dazu im Hilfebereich von Pinterest als Rich-Pin-Anleitung. Wenn ein Pin erstellt wird, dessen Link auf die geprüfte Seite führt, dann wird er als Produkt-Pin unter dem Tab “Shoppen” ausgespielt.
2. Einrichten von Pinterest-Tags
Damit du die Performance deiner Kampagnen im Pinterest Shop tracken kannst, ist es wichtig, Tags einzurichten. Du kannst sie entweder manuell durch einen Code oder mithilfe eines Tag Managers installieren. Bei der Nutzung eines Tags musst du unbedingt beachten, dass Besucher der Webseite via Opt-In zuerst ihre Einwilligung geben müssen. Im Backend deines Unternehmenskontos findest du den Pinterest Ads Manager. Dort muss der Tag im Bereich “Conversions” durch Eingabe der URL noch verifiziert werden. Nach der Einrichtung lässt sich die Wirksamkeit deiner Pins anhand konkreter Zahlen messen.
3. Verwalten von Produktgruppen
Du kannst deine Produktgruppen manuell erstellen oder anhand von Pinterest-Vorschlägen generieren. An dieser Stelle werden sogenannte Produktfilter eingepflegt wie z.B. “Schmuck”, “Ohrringe”, “Beliebte Accessoires” oder auch “Blusen”, “Schuhe”. Dabei solltest du extrem sorgfältig sein. Denn wenn deine Produkte über eine Datenquelle eingepflegt werden, müssen auch dort genau diese Filter vorhanden sein. Ansonsten kann es passieren, dass Pinterest die Produkte in eine Produktgruppe nicht übernimmt.
Über die Funktion Pinterest Shop könne deine Kunden ihr Lieblingsprodukt direkt auf der Plattform shoppen.
4. Die richtigen Anzeigen schalten
Laut einem Bericht von Pinterest selbst steigen deine Conversions und deine Verkäufe um das Dreifache, wenn du Shopping-Ads verwendest. Die Preise dafür sind momentan nach wie vor ziemlich günstig. Es bietet sich also an, Pinterest-Ads zu nutzen und auszuprobieren.
Lesetipp: Hier geht es zum ultimativen Guide für Produktwerbung.
5. Das Optimieren
Eine wichtige Maßnahme ist das Performance-Tracking deiner Shopping Pins. Es kann dir helfen dein Budget zu schonen und Werbekampagnen zu optimieren. Der einfachste Weg ist A/B-Testing. Erstelle dazu zwei Shopping Pins mit demselben Linkziel, aber in einem unterschiedlichen Design. Der schlechter performende Pin sollte nach dem Ergebnis nicht mehr beworben werden. So können nicht nur einzelne Pins, sondern auch ganze Produktgruppen gemessen werden.
Pinterest Shop: Features für Händler
Mit der Funktion Pinterest Shop hast du als Händler einige Vorteile. Pinterest hat das Verifizierte-Händler-Programm eingeführt. Wenn dein Shop alle Voraussetzungen von Pinterest für hochwertige Produkte und Webseiten erfüllt und du durchgängig positive Kundenservice-Erfahrungen vorweisen kann, wird er in das Programm aufgenommen. Als Verifizierter Händler kannst du durch ein spezielles blaues Häkchen in deinem Profil identifiziert werden, was den Nutzern die Vertrauenswürdigkeit deiner Marke signalisiert.
Im Rahmen des Verifizierte-Händler-Programms kündigt Pinterest außerdem an, eine Möglichkeit zu bieten, deinem Profil Händlerdetails hinzuzufügen. So kannst du die Werte deiner Marke direkt im Profil anzeigen lassen. Dabei kannst du aus Werten wie “verantwortungsvolle Bezugsquelle” oder “wohltätiges Engagement” wählen. Du kannst außerdem hinzufügen, zu welcher Community deine Marke gehört - zum Beispiel “Woman-owned” oder “LGBTG+ owned”. Damit können deine Kunden auf einen Blick sehen, was deinen Shop auszeichnet.
Mit dem Händler-Schaufenster in deinem Profil kannst du deinen Pinterest Shop Tab verändern und deine vorrätigen Produkte nach Kategorie, Produktgruppe oder dynamischen Empfehlungen sortiert anzeigen lassen. So kannst du den Online-Schaufensterbummel für deine Kunden noch angenehmer gestalten.
Als Händler kannst du auf Pinterest mit dem Markierungstool im Pin Builder Produkt-Tags hinzufügen. Wenn ein Nutzer die Ansicht eines Pins mit markierten Produkten öffnet, sieht er direkt die Produktdetails wie beispielsweise die Bezeichnung und den Preis. Tippen sie auf die Markierung, können sie den Produkt-Pin direkt aufrufen und so ausführlichere Informationen zu dem Produkt finden.
Mit Slideshows für deine Kollektionen kannst du Produkte aus deinem Katalog in einer automatisch generierten, aufmerksamkeitsstarken Anzeige präsentieren. Damit kannst du ganz einfach leichten, videoähnlichen Content erstellen, der dynamisch generiert für jeden Shopper zugeschnitten ist.
Pinterest Shop: Features für Nutzer
Pinterest bietet auch für Kunden einige Vorteile, die ihnen das Einkaufen bequemer machen.
Auch für die Nutzer gibt es einige Features, die du kennen solltest, um deinen Pinterest Shop zu optimieren.
Mit der Funktion Einkaufslisten können Pinterest-User auf alle Produkt-Pins zugreifen, die sie sich gemerkt haben. Dort finden sie auch alle Informationen wie den Preis, Bewertungen und Versandinformationen. Sie können so Produkte vergleichen und werden benachrichtigt, sobald eines ihrer gemerkten Produkte im Angebot ist.
Nutzer können außerdem über den Shop Tab Suchergebnisse erhalten, die ausschließlich Produkte anzeigen. Sie können also verfügbare Produkte von verschiedenen Händlern kaufen, wenn sie nach einem bestimmten Begriff suchen. Durch Filter zum Preis oder der Marke können sie die Suche nach ihren Wünschen anpassen.
Lesetipp: Wie du über Facebook Shops verkaufen kannst, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Mit der Pinterest-Kamera können Nutzer auch ganz einfach ein Foto aufnehmen und über die visuelle Suche ähnliche Produkte finden, die online verfügbar sind. Mit der Funktion Pinterest Lens kommen sie also noch schneller zum Produkt.
Auf ihrer Pinnwand finden Nutzer einen extra Shopping-Abschnitt. Dort können sie verfügbare Produkte sehen, die in ihren gemerkten Pins auftauchen oder die von ihnen inspiriert sind.
Pinterest Shop: Fazit
Die Plattform bietet dir also viele Möglichkeiten, deine Produkte über einen Pinterest Shop zu verkaufen. Du kannst kreative Wege nutzen, um deine Kunden zu inspirieren und noch wichtiger: neue und interessierte Kunden erreichen. Die Nutzer von Pinterest lieben es, neue Dinge zu entdecken und Ideen zu sammeln. Also leg am besten direkt los und verwandle deinen Shop in eine Inspirationsquelle!