Sneaker verkaufen oder Sneaker-Reselling? Kann man mit so etwas tatsächlich Geld verdienen? Und ob!
Bereits seit einigen Jahren boomt der Wiederverkaufsmarkt von hochwertigen und meist limitierten Sneakern. Viele Sportschuh-Begeisterte haben seither die Chance ergriffen und sind in das Milliardengeschäft eingestiegen. Heutzutage verkaufen aber nicht mehr nur Amateure ihre populärsten Schätze aus dem Schuhschrank. Vielmehr gibt es mittlerweile zahlreiche Reseller, die dieses Spiel absolut beherrschen und limitierte Sneaker zu teils unglaublichen Preisen auf entsprechenden Online-Marktplätzen anbieten.
Wenn auch du ein Stück von diesem Kuchen abhaben und in den Wiederverkauf von seltenen Sneakern einsteigen möchtest, dann ist dieser Beitrag genau der Richtige für dich. Wir erklären dir, wie die Profis beim Flipping vorgehen und nennen darüber hinaus die beliebtesten Plattformen, auf denen du die limitierten Sneaker verkaufen kannst.
Flipping: Produkte kaufen und verkaufen
Wenn du dich mit dem Wiederverkauf von nagelneuen Sneakern beschäftigst, wirst du schnell auf die Bezeichnung Flipping treffen. Aus diesem Grund möchten wir zuallererst Licht ins Dunkel bringen, was dieser Terminus im Allgemeinen bedeutet.
Unter Flipping versteht man den Kauf eines Produkts für den schnellen Wiederverkauf (mit Gewinn). Die Absicht des Käufers besteht nicht darin, den Artikel für den persönlichen Gebrauch zu erwerben, sondern ihn innerhalb kurzer Zeit unbenutzt weiterzuverkaufen. Ein Wiederverkäufer oder Reseller kann zum Beispiel jemand sein, der ein altes Haus kauft, es renoviert und mit Gewinn weiterverkauft. Auch Gebrauchtwagen sind ein beliebtes Wiederverkaufsprodukt.
Egal um welchen Artikel es sich handelt, das Prinzip ist immer das gleiche. Jedes dieser Produkte, sofern es nicht zu denen des täglichen Bedarfs zählt, unterliegt den Gesetzen der Marktwirtschaft. Wenn das Produkt beliebt und die Menge begrenzt ist, erhöht sich der Preis. Gute Marktkenntnisse und ein Gespür für Trends sind wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wiederverkauf. Ähnlich wie Börsenmakler müssen Reseller Entwicklungen frühzeitig erkennen und auf genau die Produkte setzen, die sich mit einer hohen Gewinnspanne wieder verkaufen lassen.
Lesetipp: Sneaker-Flipping ist dir ein bisschen too much, du möchtest eigentlich nur deine gebrauchten Schuhe online verkaufen? Dann zeigen wir dir hier, wie das am besten klappt.
Sneaker-Flipping: So machen Reseller mit den Schuhen Gewinn
Da wir nun erklärt haben, was es mit dem Begriff Flipping auf sich hat, kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema: dem Sneaker-Flipping. Sneaker flippen ist also der Wiederverkauf von Sneakern, die meist nur in einer limitierten Auflage verfügbar sind und sich dementsprechend eher im höheren Preisspektrum befinden.
Große Sportartikelhersteller bringen regelmäßig Turnschuhe in limitierter Stückzahl auf den Markt. Diese Sneaker haben einen riesigen Kundenstamm und sind äußerst begehrte Produkte unter Sammlern. Das macht sie wiederum zu einem optimalen Produkt für Wiederverkäufer.
Reseller gehen in der Regel so vor, dass sie die Schuhe von den Herstellern kaufen und sobald diese den Ausverkauf ankündigen, beginnt auch schon der profitable Wiederverkauf. Profis, die Sneaker im großen Stil ein- und verkaufen, setzen übrigens häufig auf sogenannte Sneaker-Bots. Diese Bots fügen in Sekundenschnelle Sneaker in den Warenkorb und automatisieren dann den Checkout-Prozess. Obwohl es gegen dieses Vorgehen noch kein Gesetz gibt, ist es dennoch in der Szene sehr verpönt und immer mehr Marken gehen dagegen vor.
Lesetipp: Wir zeigen dir in diesem Blogbeitrag, wie dir der Wiederverkauf von Produkten gelingt und wo du als Reseller deine Ware beziehen kannst.
Wir empfehlen stattdessen, lieber gezielt auf Sneaker-Jagd zu gehen. Wähle die für dich und deine Zielgruppe passenden Schuhe aus und achte unbedingt darauf, dass die Sneaker neu und ungetragen den Besitzer wechseln. Ein großer Pluspunkt ist, wenn sich die Schuhe noch in der Originalverpackung befinden und auch diese vollkommen unbeschädigt mitgeliefert wird. Je mehr Käufer dann ihr Interesse bekunden, desto höher kann der Preis angesetzt werden.
Sneaker-Liebhaber, die einen Schuh in limitierter Auflage nicht kaufen konnten, sind häufig dazu bereit, ein Paar von einem Reseller zu ergattern, auch wenn dieser den Artikel für einen deutlich höheren Preis anbietet. Dieses Sneaker-Reselling findet in den meisten Fällen auf Online-Plattformen statt, die wir dir gleich näher vorstellen.
Sneaker-Reseller haben einen vergleichsweise geringen Aufwand: Sie laden ihre neu erworbenen Produkte gleich nach dem Kauf auf Wiederverkaufsplattformen hoch und aufgrund der hohen Anfrage wechseln diese meist innerhalb kürzester Zeit auch schon wieder den Besitzer. Was viele nicht wissen: Dieses Geschäftsmodell ist nicht neu. Turnschuhe werden seit Jahrzehnten gekauft und sofort weiterverkauft. Online-Plattformen machen dies jedoch einfacher denn je.
Lesetipp: Sneaker sind nicht so dein Ding, Kleider dafür viel mehr? Dann zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag, wie dir das Kleider online verkaufen gelingt und stellen dir die 9 besten Anbieter vor.
Sneaker verkaufen: Plattformen
Wenn du deine Sneaker online verkaufen möchtest, hast du online zahlreiche Möglichkeiten. Noch immer zählen beispielsweise eBay und eBay Kleinanzeigen zu wichtigen Plattformen im Sneaker-Business. Heutzutage gibt es jedoch auch Websites, die sich auf das Sneaker-Reselling spezialisiert haben. Die Wichtigsten stellen wir dir jetzt vor.
StockX - Sneaker verkaufen beim Marktführer
Einer der größten und wohl bekanntesten Marktplätze, um Sneaker zu flippen, ist StockX. Die Website, die ursprünglich unter dem Namen Campless bekannt wurde, sammelt ihre Daten aus eBay, um den Marktwert der Schuhe zu ermitteln. Zu den Geldgebern zählen Prominente wie Mark Wahlberg und Eminem, wodurch die Plattform auch in Europa und Asien an Bekanntheit gewonnen hat.
Werfen wir nun einen Blick auf die Gebühren, die sowohl für dich als Reseller als auch für deine Kundschaft auf dieser Sneaker-Plattform fällig werden.
StockX Gebühren in Europa |
Verkäufer |
Käufer |
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Du siehst, die Gebühren sind auf StockX recht hoch. Dennoch gilt die Plattform für viele Käufer und Verkäufer als die erste Anlaufstelle. Der Grund dafür ist, dass aufgrund der hohen Anforderungen im Authentifizierungsprozess authentische Sneaker garantiert und die Kunden vor Betrügern geschützt sind.
KLEKT - Sneaker-Reselling mit geringeren Gebühren
Europas erster und sehr breit gefächerter Sneaker-Marktplatz heißt KLEKT (vom englischen Wort „collect“). Anfänglich wurden Käufe und Verkäufe noch ohne Zwischenhändler getätigt, was jedoch einige Fälle von Betrug mit sich brachte. Seither hat sich die Plattform stark verändert und als sicherer Mittelsmann etabliert.
Betrachten wir auch hier die Gebühren für Käufer und Verkäufer in Europa:
KLEKT Gebühren in Europa |
Verkäufer |
Käufer |
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Hier wird schnell ersichtlich, dass für beide Seiten deutlich weniger Gebühren anfallen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Verkäufer auf KLEKT im Vergleich zu StockX beim selben Verkaufspreis eine höhere Auszahlung erhalten und die Kunden lediglich die Versandkosten zahlen müssen. Aufgrund des Versands aus Europa entfallen zusätzliche Zollkosten oder andere Gebühren.
GOAT - nicht nur Sneaker verkaufen
Kommen wir nun zur dritten Plattform, auf der du deine Sneaker verkaufen könntest: GOAT (Akronym von „Greatest Of All Time“). Der Online-Marktplatz gehört heutzutage ebenfalls zu den erfolgreichsten der Welt und hat seinen früheren Konkurrenten Flight Club übernommen. Die Plattform ist ähnlich wie die beiden vorherigen aufgebaut. Der kleine aber feine Unterschied ist, dass man dort auch gebrauchte Schuhe verkaufen kann.
Die Gebühren für Reseller und Käufer fallen folgendermaßen aus:
GOAT Gebühren in Europa |
Verkäufer |
Käufer |
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GOAT glänzt zwar genau wie StockX mit seinem Bekanntheitsgrad, allerdings fallen auch hier ziemlich hohe Gebühren für die Reseller an. So hängt die Provision beispielsweise vom Nutzerprofil ab. Verzeichnet dieses nur wenige Stornierungen oder Zertifizierungsprobleme, so bleibt die deutsche Provision bei 9,5 % + 11 €. Sinkt die Punktezahl des Wiederverkäufers, so kann die Provision auf bis zu 25 % ansteigen. Auch die Auszahlungsgebühren von 2,9 % sind nicht ohne, denn diese Kosten gibt GOAT an den Kunden weiter.
Welche Plattform für dich die richtige ist, kommt auf dein Geschäftsmodell und deine Zielgruppe an. So ist Klekt z. B. vergleichsweise günstig und es fallen keine Zollgebühren an, weil der Unternehmenssitz in Europa ist. Bei GOAT sind die Gebühren hingegen deutlich höher, allerdings kannst du hier auch gebrauchte Schuhe bzw. Sneaker mit beschädigter Box verkaufen, was manche Kunden aufgrund des niedrigeren Preises sehr schätzen. StockX kann mit seinem hohen Bekanntheitsgrad glänzen, ist jedoch für dich als Reseller mit hohen Gebühren verbunden.
Lesetipp: Selbstständig machen ohne Eigenkapital? Das ist auch mit anderen Produkten möglich! Ideen und Strategien, wie du ohne Kapital gründen kannst, findest du in diesem Beitrag.
Das musst du beim Sneaker verkaufen beachten
Sneaker online zu kaufen und für einen höheren Preis wieder zu verkaufen ist zwar erlaubt, jedoch darfst du natürlich nicht nach Belieben mit den populären Sportschuhen handeln. Du musst dir im Vorfeld also unbedingt überlegen, ob du nur ab und an deine gebrauchten Treter verkaufen oder lieber professionelles Sneaker-Flipping betreiben möchtest. Ist Letzteres der Fall, solltest du unbedingt ein Gewerbe anmelden, denn im schlimmsten Fall drohen dir sonst eine Anklage wegen Steuerhinterziehung und Bußgelder. Sobald du Sneaker gezielt für den gewinnbringenden Wiederverkauf erwirbst, handelst du gewerblich und bist steuerpflichtig.
Lesetipp: In diesem Artikel zeigen wir dir, wie sich im Jahr 2023 am besten online verkaufen lässt und welche Trendprodukte gut funktionieren.
Sneaker verkaufen: Fazit
Der Sneaker-Hype hält weiter an und somit auch das Sneaker-Reselling. Die Investmentbank Cowen prognostiziert sogar für das Jahr 2030 einen Sneaker-Resale-Markt von 30 Milliarden US-Dollar. Das System wird also durchaus weiter bestehen und auch der Einstieg in den Wiederverkauf dieser Sportschuhe ist nicht schwer. Du kannst ganz einfach auf den entsprechenden Online-Plattformen gefragte Sneaker zum Kauf anbieten und benötigst dafür nicht mal ein hohes Startkapital. Wenn du dich selbst als Sneakerhead bezeichnen würdest oder dich das Konzept des Flippings einfach anspricht, dann probier's doch mal aus. Wir wünschen viel Erfolg beim Sneaker-Flippen!